18.01.2017 / Grüne in Kreis- und Landtag

Baden-Württemberg wird Windkraft-Land: das Jahr 2016 war ein Rekordjahr beim Ausbau.

Insgesamt sind 120 neue Anlagen ans Netz gegangen. Das ist doppelt so viel wie noch im Jahr davor. Die im Land installierte Leistung aus der Windenergie ist bis zum Ende des Jahres auf über ein Gigawatt angestiegen. Das entspricht der Leistung eines konventionellen Großkraftwerks. In der Regierungszeit von Winfried Kretschmann wurde damit die installierte Leistung in Baden-Württemberg mehr als verdoppelt.

Und der Trend hält an: 2016 konnten 194 Genehmigungen für Windkraftanlagen verzeichnet werden. Insgesamt sind damit weitere 209 Windkraftanlagen mit einer Leistung von fast 650 Megawatt bereits genehmigt, die aktuell noch nicht in Betrieb sind. Weitere 173 Anlagen mit über 500 Megawatt befinden sich zudem im laufenden Verfahren.

Mit jeder neuen Anlage kommt die Energiewende ein Stück voran. Und jede neue Anlage bedeutet mehr Klimaschutz und mehr klimaneutralen Strom.

Standort Ingersheim

Auf unsere Nachfrage teilt uns die Energiegenossenschaft Ingersheim und Umgebung eG mit: Durch den Beschluss der Regionalversammlung wurde ein möglicher zweiter Standort nicht in die Fortschreibung der Vorranggebiete aufgenommen. Das wäre für die Energiegenossenschaft aber eine Voraussetzung gewesen, sich mit einem zweiten Standort intensiver auseinanderzusetzen. Der Beschluss war extrem knapp: Letztlich fehlte eine eine Stimme, ob über den Standort nochmals verhandelt hätte werden sollen.

Dieser politische Wille wurde aber akzeptiert und die Energiegenossenschaft wollte nicht entgegen eines solchen politischen Beschlusses ein Zielabweichverfahren mit hohen Risiken mit unklarem Ausgang anstreben. Die Risiken lagen aber weniger in der Unwirtschaftlichkeit eines zweiten Windrades. Vielmehr wurde das Genehmigungsverfahren und die damit verbundenen hohen Kosten aber auch die intensive Auseinandersetzung mit Bürgern aus Nachbarorten und eventueller Klagen bei unklarem Ausgang der Genehmigung als Problem angesehen. Nach drei bis fünf Jahren kann vielleicht ein neuer Versuch unternommen werden.

Die Rahmenbedingungen durch das EEG werden sich aus Sicht der Genossenschaften deutlich verschlechtern. Es werden Ausschreibungsverfahren eingeführt, bei denen vermehrt nur große Betreiber zum Zuge kommen werden.

Hier können die Beschlüsse /Anträge der Regionalversammlung nachgelesen werden:

https://gecms.region-stuttgart.org/gdmo/Sitzung.aspx?id=1465

Franz Untersteller / ergänzt durch Uwe Rith
17.01.2017

 

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